Polyproblem – Kauf dich frei

Das macht auch Sinn, da sie viel Zeit und Mühe investieren, um den lokalen Projekten bei der Formalisierung von Prozessen und der Festlegung von Richtlinien zu helfen. Ein Beispiel hierfür ist das rePurpose Plastic Credit Protocol, das im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde. Es bietet den rePurpose-Impact-Partnern einen Leitfaden für die Gestaltung ihrer internen Richtlinien unter dem Regelwerk internationaler Standards. Welchen Einfluss hat die COVID-Pandemie auf Ihre Arbeit gehabt? Und welche Rolle haben Plastic Credits in diesem Kontext gespielt? Die Plastic Credits spielten während der Pandemie eine wichtige Rolle, da sie kontinuierliche Geldströme sicherstellen konnten. Mit Unterstützung von rePurpose konnten wir sogar ein Programm zur Verteilung von Lebensmitteln und Hygieneartikeln auf die Beine stellen, wodurch rund 1.500 Abfallsammlerfamilien während des Lockdowns im Jahr 2020 unterstützt werden konnten. Außerdem war es uns möglich, sie im Voraus zu bezahlen und ihnen die Option zu gewähren, den Lohnvorschuss in den darauffolgenden zwei Monaten in Form von gesammeltem Plastikabfall zurückzuzahlen. Auf diese Weise blieb ihr Geld im Umlauf, und sie konnten im Anschluss wieder allmählich ihre Arbeit aufnehmen. Abgesehen von der Pandemie, wie sieht Ihre Zusammenarbeit mit rePurpose in der Praxis aus? In diesem Jahr haben wir damit begonnen, bei der Ausgestaltung unserer internen Prozesse stärker zusammenzuarbeiten. RePurpose hat hierfür externe Berater hinzugezogen, die uns bei der Ausarbeitung von Richtlinien helfen und bei der Identifizierung von Prozessen, die einer Optimierung bedürfen. Wir haben aber auch die Notwendigkeit erkannt, darüber hinauszugehen und uns weiterzuentwickeln, nicht nur zugunsten von rePurpose, sondern auch in unserem eigenen und dem Interesse unserer Kunden. Als wie wichtig schätzen Sie den Beitrag ein, den der Kompensationsmarkt tatsächlich zum Umweltschutz beitragen kann? Als sehr wichtig. Der Markt befindet sich zwar noch in der Entwicklung, aber sobald er sein volles Potenzial erreicht hat, kann er einen enormen Beitrag leisten. Anreize für die Abfallsammlung zu schaffen, indem Unternehmen und Marken direkt dazu beitragen, dass Kunststoff nicht auf illegalen Deponien landet, zwingt sie, ihren Plastik-Fußabdruck zu überdenken. Anstelle eines vagen Nachhaltigkeitsziels fußt das Kompensationsgeschäft auf konkreten Zahlen, die angeben, wie viel Plastik produziert wird und wie viel entsprechend kompensiert werden muss. Die wesentliche Herausforderung für den Plastic-CreditMarkt bleibt jedoch, zum einen die Komplexität der Funktions- und Arbeitsweise des informellen Sektors zu berücksichtigen und gleichzeitig die Anforderungen der Marken zu erfüllen. Mehr Planungssicherheit durch Plastic Credits 23

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