Strafsache Strohhalm
Was Verbote von Einweg-Kunststoffprodukten wirklich bringen

In den meisten Staaten der Erde ist die Verbreitung und Nutzung bestimmter Einwegartikel aus Kunststoff verboten. In Ländern wie Kenia ist die Plastiktüte daher sogar bereits gefragte Schmuggelware.

Aber was wissen wir eigentlich über die Erfolge dieser Verbote? Haben sie zu einer tatsächlichen und signifikanten Verringerung des Plastikmüllaufkommens geführt? Haben die Verbote zu mehr Sensibilität für das Problem gesorgt? Welche Alternativprodukte gibt es und sind diese im Vergleich zu den verbotenen Produkten aus gesamtökologischer Betrachtung besser?

Unter den regulatorischen Eingriffen nehmen die sogenannten Plastic Bans eine Sonderstellung ein. Hier setzen Staaten nicht auf Lenkungswirkungen für eine verbesserte Kreislaufwirtschaft, sondern sie beenden im marktwirtschaftlichen System das Angebot. Ökonom:innen streiten seit Jahrzehnten darüber, ob ein solcher Eingriff die kreativen Kräfte in Wirtschaft und Gesellschaft stimuliert oder hemmt.

Der neue POLYPROBLEM-Themenreport der Röchling Stiftung und des Beratungshauses Wider Sense in Kooperation mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie widmet sich daher der Frage, ob Plastikverbote ihre gewünschte Wirkung in Form von massiven Reduzierungen der Plastikflut gerecht werden können oder ob es sich dabei um Symbolpolitik ohne langfristige Strategie handelt.

Unser Redaktionsteam hat dafür mit Expert:innen aus drei verschiedenen Regionen der Welt gesprochen: Kenia als eines der ersten Länder, die Plastiktüten verboten haben, Kalifornien als Erfinder der „to-go Kultur“ und Deutschland als gefühlter (bzw. behaupteter) Recycling-Weltmeister.

Betrachtet wurden nicht nur ökologischen Faktoren, sondern auch gesellschaftliche und politische Effekte. Dabei ist ein differenziertes Bild davon entstanden, was Staaten mit restriktiven Mitteln erreichen können, und was nicht.

Den Report zum Download gibt es hier.